2011
Magnificat
Zu unserem zehnjährigen Jubiläum machten wir uns ein ganz besonderes Geschenk: Wir sangen das Magnificat von John Rutter. Das Magnificat ist eine Lobpreisung Gottes, und John Rutters Vertonung ist wahrhaft jubilierend. Vom ersten Takt an werden Publikum und Ausführende von der Musik mitgerissen und schwelgen in der Lobpreisung.
Der Text des Magnificat stammt aus dem Lukas-Evangelium. Das Magnificat gilt als einer der bedeutendsten biblischen Texte. In der lateinischen Kirche bildet es den Höhepunkt des Vesper-Gottesdienstes, in der anglikanischen Kirche ist es Teil des Evensong.
John Rutters Magnificat ist eines der Werke zeitgenössischer Komponisten, welches beim Publikum den grössten Zuspruch erhält. Das Magnificat bedeutete für ihn den internationalen Durchbruch als Komponist. Es wurde kurz nach der Vollendung im Mai 1990 in der Carnegie Hall in New York uraufgeführt und vom Publikum frenetisch gefeiert. In den ersten sechs Monaten nach der Veröffentlichung wurde es allein in den Vereinigten Staaten über 500 Mal aufgeführt.
Bereits im ersten Satz, dem „Magnificat anima mea“ wird Rutters Absicht klar, ein fröhliches Magnificat zu schreiben. Der Wechsel von 6/8- und 3/4-Takten erinnert am ehesten an Leonard Bernstein und „America“ aus der „West Side Story“. Diesem energievollen Anfang kann sich niemand entziehen. Die übrigen Sätze zeigen alle ihre ganz eigenen Charaktere: das „Fecit potentiam“ zeigt fast militärische Züge, ganz im Gegensatz dazu ist das „Et misericordia“ ein zarter Satz, in dem der Solo-Sopran nur sehr zurückhaltend begleitet wird.